Das Versicherungsfachportal pfefferminzia.de macht sich immer wieder einmal auf der Straße unterwegs, um Verbraucher zum Thema Versicherungen zu befragen. Am 14. April 2016 interviewten Mitarbeiter des Portals in der Hamburger Innenstadt Passanten zur Unfallversicherung. Das Ergebnis war zwar nicht erschreckend, zeigt aber, dass viele Menschen keine genaue Vorstellung haben, wie sie im Fall eines Unfalls abgesichert sind.
In einem Punkt waren sich alle Befragten einig. Ein Unfall tut nicht nur weh, sondern kann zu massiven finanziellen Einbußen bis hin zum Bezug von Hartz IV führen. Warum? Viele der Befragten gingen davon aus, dass die gesetzliche Unfallversicherung generell greift. Dies ist aber nicht der Fall. Der gesetzliche Versicherungsträger leistet nur bei Arbeitsunfällen und Unfällen auf dem Weg zur oder von der Arbeit. Fast sechs Millionen Unfälle passieren aber in der Freizeit. In dieser Situation besteht nur Versicherungsschutz durch eine private Police. Führt der Unfall zur Invalidität oder generell zum Verlust der Arbeitsfähigkeit, steht dem Geschädigten nur die Erwerbsminderungsrente zu. In jungen Jahren fehlt hier jedoch häufig die notwendige Erfüllung der Wartezeit – ALG II ist die Folge.
Die Interviews ergaben noch einen anderen Aspekt. Viele Befragte kennen nicht die Unterschiede zwischen den einzelnen Versicherungssparten. So äußerte eine Passantin, dass eine Unfallversicherung schon wichtig sei, vor allem, wenn es mehrere Geschädigte gebe. Diese Aussage ist so nicht ganz richtig, da eine Unfallversicherung nur bei selbst erlittenen Schäden greift. Hat der Verunglückte den Unfall selbst verursacht, und dabei Dritte in Mitleidenschaft gezogen, ist es Sache der Haftpflichtversicherung, mögliche Regresszahlungen zu übernehmen.
Der Ausflug in die Hamburger Innenstadt hat offengelegt, dass bei vielen Verbrauchern noch ein massiver Informationsbedarf besteht. Gerade die Unterscheidung zwischen der Leistungspflicht der gesetzlichen Unfallversicherung und der einer privaten Unfallversicherung ist vielen Menschen nicht klar. Dabei verweisen sogar die Verbraucherschützer der Stiftung Warentest darauf, dass eine Unfallversicherung existenzielle Gefahren abwehrt und daher eigentlich ein Muss ist.